Ein perfektes Buch für den Herbst

Rezension 

"Walnusswünsche" von Manuela Inusa













Facts zum Buch:

Preis: 10 Euro*
Format: kartoniert/Taschenbuch*
Seiten: 413
Verlag: blanvalet
Genre: Roman, Frauenroman, Romance

*das Buch ist ebenfalls als e-Book für 8,99 Euro erhältlich.


Inhalt:

Victoria führt eine Walnussfarm in Kalifornien, die seit Jahrzehnten in Besitz ihrer Familie ist und ihr vor einigen Jahren von ihrem Vater vermacht wurde, denn der kann nach einem Unfall nicht länger arbeiten. Ihre Mutter ist vor ein paar Jahren an Krebs gestorben und ihre ältere Schwester Abigail hat früh die Familie verlassen, um in Hollywood ihr Glück als Schauspielerin zu versuchen. Beide Ereignisse haben ihre Spuren bei Vater und Tochter hinterlassen.

Doch auch bei Abigail verlief das Leben nicht immer so wie sie sich das erhofft hat. Als sie wieder vor deren Tür steht, zusammen mit ihrer kleinen Tochter Bella, scheint alles gut. Dann aber verschwindet Abby wieder - ohne Bella.

Es gibt aber eine Person die Vicky in dieser Zeit beisteht: Liam Sanders. Ein bekannter Schriftsteller, der einige Monate auf der Walnussfarm verbringt, um seinen neuen Roman zu schreiben. Zunächst wehrt sie sich gegen seine Annäherungsversuche, aber bald schon kann sie ihre Gefühle nicht länger verbergen...



Meine Meinung: 

(mögliche kleine Spoiler enthalten, aber nichts was den Verlauf der Geschichte schließen lässt)

Eins kann ich hier vorweg schonmal sagen: Ich LIEBE die Reihe rund um Kalifornien von der Autorin Manuela Inusa einfach!!
Wenn man nämlich im Buchladen das Buch in die Hand nimmt und den Klappentext liest, erwartet man niemals so eine unfassbar tiefgründige Geschichte, wie die, die sich hier hinter diesem Titel verbirgt.

Durch die Protagonistin wird man zunächst einmal sehr gut und entspannt in das ganze Setting auf der Farm eingeführt, denn man erlebt dadurch, wie die Farm aufgebaut ist, wie die Beziehung zu ihren Saisonarbeitern und ihrem Vater ist etc. 
Außerdem lernt man ihre Gefühlswelt bezüglich dem Tod ihrer Mutter und dem Verschwinden ihrer Schwester kennen. Man merkt schnell, dass sie Jahre später immer noch dabei ist alle Geschehnisse zu verarbeiten.

Dann wird die Sicht gewechselt und man befindet sich anschließend bei Liam Sanders, dem bekannten Schriftsteller, der einen historischen Roman schreibt und dafür auf Recherchereise ist. Dabei stößt er auf die Farm von Vickys Familie und bietet ihnen sehr viel Geld , wenn sie ihn für 3 Monate in einer alten Hütte auf der Farm wohnen lassen. Vicky ist zunächst skeptisch, doch ihr alter Vater, ein Faible für Bücher, ist sofort Feuer und Flamme, sodass sie zustimmen.
Liam wirkt Vicky gegenüber zunächst eingebildet, doch durch seine Sichtweise erfährt man schnell, wie es wirklich in ihm aussieht, was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin schafft es immer, den Charakteren tolle Persönlichkeiten zu geben, die alles andere als 08/15 sind. Auch hier erfährt man etwas über ihn aus der Vergangenheit, was ich nicht erwartet hatte bzw. macht es ihn unglaublich sympathisch. Sein jüngerer Bruder hatte nämlich das Downsyndrom und verstirbt leider früh.

Die dritte Sicht, die in dem Buch verwendet wird, ist die von Vickys Schwester Abigail, die vor ihrem Schulabschluss nach Hollywood abhaut und ihren Traum von einer Schauspielkarriere zu verwirklichen. Doch als das erste Kapitel aus ihrer Sicht beginnt, merkt man, dass all das was sie ich in den Kopfgesetzt hat bzw. den Gründen warum sie von ihrer Familie weggegangen ist, Realität geworden ist. Im Gegenteil: Sie ist Mutter einer kleinen Tochter, alleinerziehend und jobbt in einem schäbigen kleinen Diner, zu unmöglichen Arbeitszeiten. 
Die einzigen kleinen Lichtblicke neben Bella, ihrer Kleinen, sind immer mal wieder die "Treffen" mit Truckern, welche zuvor in dem Diner eine Pause gemacht haben. Gefällt ihr einer, lässt sie sich gerne mal ein, mit in einen der Trucks oder ein Motel zu kommen, um Spaß zu haben.
Aus Scham über ihr vermasseltes Leben, traut sie sich nicht zuhause anzurufen oder sogar zurückzukehren.
Nicht mal als damals ihre Mutter krank wird und später sogar stirbt, taucht sie dort auf. Eine schwere Enttäuschung für Vicky und ihren Vater.

Hier fand ich die Geschichte, also was Abby erlebt hat bzw. warum aus dem Traum von Hollywood nichts geworden ist, besonders spannend. Ich hätte vorher nicht gedacht, was mit ihr alles passiert ist und an einigen Stellen musste ich schwer Schlucken, was genau, dass verrate ich hier aber nicht. Auch als sie mit ihrem neuen Freund frei sein möchte, erlebt sie ziemliche Rückschläge, die ich echt übel fand und wobei sie mir total leid getan hat.

Insgesamt fand ich die 3 Sichten einfach super gewählt und es hat die Geschichte sehr spannend gemacht. Ich wollte ständig weiter lesen, um zu erfahren wie es mit allen Personen hier weitergeht. Das Buch war innerhalt weniger Tage beendet, was auf jeden Fall für die Geschichte spricht, würde ich sagen.
Auch das leicht herbstliche Setting auf der Walnussfarm war schön und es kam mir, wie bei den anderen teilen der Reihe auch schon, so vor, wie ein kleiner Urlaub in Kalifornien.
Wer also jetzt im Herbst sich nicht nach spannenden oder gruseligen Geschichten sehnt, ist hier bei Vicky und der Walnussfarm Gold richtig um dem nassgrauen Alltag zuhause zu entfliehen.

Es würde mich freuen, wenn ihr nach dem Buch greifen würdet, auch wenn ihr vielleicht wegen des Klappentexts noch nicht wirklich überzeugt seid. Ich garantiere euch, dass ihr hiermit nicht falsch machen werdet :)


Bewertung:

Dem Buch habe ich wieder mal ganze 5 von 5 Sterne gegeben!!


Gesamte Reihe:

1) Wintervanille
2) Orangenträume
3) Mandelglück
4) Erdbeerversprechen
5) Walnusswünsche
6) Blaubeerjahre (erscheint Februar 2022)










(Werbung/Rezensionsexemplar)

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