Ein Anruf, Ein Wort, Ein Toter


Rezension

"Geiger" von Gustaf Skördeman




Sie meldete sich mit ihrem Nachnamen, wie sie es immer getan hatte. "Broman." 
Am anderen Ende sagte eine Stimme in gebrochenem Deutsch: "Geiger?"
Wie sie befürchtet hatte. Großer Gott. (...) 
Sie überlegte kurz, dann antwortete sie mit einem knappen "Ja" und legte auf.  


Inhalt:

Das Telefon klingelt, als Agneta am Fenster steht und ihren Töchtern hinterher sieht. Sie hebt ab und eine Stimme meldet sich mit einem Wort, "Geiger", bevor er auflegt. Sie weiß was bedeutet. Sie nimmt die Waffe aus dem Versteck und setzt sie an den Hinterkopf ihres Mannes, der auf dem Sessel sitzt und ließt. Dann drückt sie ab.

Die Kommissarin Sara Nowak ist bestürzt und alarmiert zugleich, als sie von dem Mord hört. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit, denn sie war eine Freundin der Töchter.

Als sie dort ankommt finden sie den toten Mann, doch von Agneta, seiner Frau, fehlt jede Spur...

Meine Meinung:

An das Buch bin ich wider mal ohne große Erwartung hingegangen. 

Erstmal weil ich seit längerem keinen Thriller mehr gelesen habe (der letzte war Anfang 2020 Flugangst 7a von Sebastian Fitzek) und zweitens, weil ich den Autor vorher noch gar nicht kannte.

Der Mord passiert direkt am Anfang des Romans, also eher wie bei einem Krimi. Den Rest des Buches verbringen wir eigentlich eher damit, den Mörder zu finden, der ebenfalls am Anfang des Buches bekannt wird. Nämlich Agneta . (Kein Spoiler an der Stelle!) Allerdings wissen ja nur wir , dass sie die Mörderin war und nicht die Polizei bzw. Kommissarin Sara Nowak. Die gehen natürlich davon aus, dass Agneta vermutlich entführt oder sogar selber ermordet wurde und nun irgendwo liegt. 
Agneta allerdings ist auf der Flucht, wieso und weshalb wissen wir nicht, denn der Grund des Mordes an ihrem Mann ist nicht bekannt.

Was ich sehr verwirrend fand, dass die Sicht zwischen Sara und Agneta immer wieder gewechselt hat, also immer die Kapitel. Allerdings war das nicht gekennzeichnet irgendwie, sondern beim Lesen, dachte ich mir dazwischen so "Hä?", was geht jetzt ab, bis ich den Sichtwechsel bemerkt habe.

Die Spannung hat auch ein wenig auf sich warten lassen, erst auf den letzten 200 Seiten hat es an Fahrt aufgenommen. (man bemerke das Buch hat fast 500 Seiten!). Zuvor war viel Familienproblem und Kindheitsaufarbeitung der Kommissarin bzw. wie sie versucht, auf eigene Faust den Mörder zu finden.

Insgesamt war es am Ende nochmal spannend, aber dafür war es mir einfach zu schleppend und zu dick, wo ich nicht ewig auf die Spannung warten will, besonders da man ja schon weiß (!!) was passiert ist und nur der Hintergrund aufgedeckt wird. Es ist also ja nicht so, dass man darauf wartet wen der Mörder als nächstes umbringt und man mitfiebern soll, ob sie es schaffen ihn vorher zu stoppen.

Bewertung:

Insgesamt gebe ich dem Buch 2,5 von 5 Sternen.

Zwar ganz okay, aber eher so für Krimi-Fans, und nicht für die, die einen atemraubenden Psycho-Thriller erwarten, der vor Spannung nur so übersprudelt und man es nicht weglegen kann.


 

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