Hercule Poirots erster Fall

Rezension

"Das fehlende Glied in der Kette" von Agatha Christie



"Das Problem ist Folgendes, mon ami! Ich kann zwar siebenstöckige Kartenhäuser bauen, aber ich kann" - wumm - "nicht herausfinden" - wumm - "welches das letzte Glied der Kette ist, von dem ich ihnen erzählt habe." (H. Poirot)

Facts zum Buch:

Preis: 20 Euro*
Bindung: Hardcover
Verlag: Atlantik
Seitenzahl: 224

*das Buch ist auch Taschenbuch für 12 Euro verfügbar.

Inhalt:

Die Geschichte spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Emily Inglethorp, eine wohlhabende Witwe, verstirbt eines Nachts plötzlich und durch mysteriöse Umstände auf ihrem Landgut Styles Court.
Nachdem bald ein natürlicher Tod ausgeschlossen werden kann, deutet alles auf eine Vergiftung hin.  

Der Leser fungiert als Freund des Stiefsohnes John und angergiert einen alten Bekannten um den Fall genauestens zu untersuchen: Hercule Poirot, einen fabelhaften Detektiv.

Hercule Poirot nimmt alle Bewohner des Landguts unter die Lupe, denn so ziemlich jeder scheint bald ein Motiv zu haben. Besonders ihr neuer jüngerer Ehemann Alfred, wird schnell von allen verdächtigt, nachdem dieser erst vor kurzem eingezogen ist.

Doch war er es wirklich? Und was hat es mit dem verbrannten Testament auf sich?

Meine Meinung:

Agatha Christies Werke gehören für mich durchaus zu den Klassikern in der Literaturwelt, umso mehr freut es mich, dass der Atlantik-Verlag anlässlich des 100. Geburtstags des ersten Werks hier, eine wunderschöne Sonderausgabe auf den Markt gebracht hat.

Bisher habe ich nur die Filme zu den Werken gesehen, sowohl Hercule Poirots Fälle ("Mord im Orient Express") als auch Miss Marple (" Vier Frauen und ein Mord"), die vielen vielleicht ebenso ein Begriff ist. 

Der erste Fall war mir vorher nicht bekannt, umso mehr habe ich mich gefreut in die Geschichte eintauchen zu dürfen.

Zu Beginn des Buches war es erst einmal ein wenig verwirrend, denn es spielen sehr viele Personen eine Rolle auf Styles, dem Landgut der alten Emily Inglethorp.
Man wird zunächst als eine Art Besucher, eben in der Position des  Freundes des Stiefsohnes John, in die Geschichte eingeführt, schon bevor der Mord passiert. Wir kommen verwundet von der Front zurück und haben keine Familie bei der wir unterkommen. Unser alter Freund John hat angeboten, ihn und seine Mutter zu besuchen und vorerst dort zu wohnen.

In einer der darauffolgenden Nächte stirbt sie dann und wird von einer der Bewohnerinnen gefunden. Ab da beginnt das Spiel, den Mörder aufzudecken.

Es hat mir wirklich gut gefallen, langsam eingeführt zu werden, was noch zusätzlich durch kleine Zeichnungen im Buch vereinfacht wurde. Es gibt ein paar Zeichnungen darüber, wie z.B. die Zimmer im Obergeschoss verteilt sind, sodass man einen besseren Gesamtüberblick bekommt.

Zudem war die Geschichte angenehm zu lesen und die Sprache nicht zu kompliziert, obwohl das Buch ja bereits 1920 erstmals veröffentlicht wurde.

Ich war gespannt darauf, wie sich die Geschichte entwickelt und wer am Ende wirklich der Mörder war. Es war mir nämlich bis zum Ende ein Rätsel und man konnte sich trotz immer mehr aufkommender Beweise nie sicher sein. Das Buch hat viele Wendungen gemacht und auch der Detektiv Hercule Poirot, mit dem wir uns ja zusammen schließen, hat uns sozusagen, nie zu viel verraten.

Der Detektiv hat mir mit seiner eleganten Art und den französischen Redewendungen sehr gut gefallen und sogar ein wenig lockeren Witz in die Sache gebracht. Besonders mit seiner fantastischen Art zu kombinieren, sodass ich immer wieder verblüfft war, wenn er ein neues Motiv aufgetan hat und auf das ich nicht unbedingt als Leser selbst gekommen wäre.

Wer mal einen Klassiker der anderen Art lesen möchte, weg von Jane Austens Liebesgeschichten, sollte definitiv nach Agathas Werke greifen, denn sie sind das Lesen mehr als wert.


Bewertung:

4,5 von 5 Sternen


(Werbung/Rezensionsexemplar) 

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