Eine Katastrophe und ein neues Leben

Rezension

"Verrückt genug fürs Leben" von Sophie Bassignac





"Ich habe auch begriffen, dass gestern, heute und morgen beliebige Worte sind, die einzeln überhaupt keinen Sinn haben, und dass das Leben nicht erträglich ist, wenn die Triade nicht komplett ist.
Jahrelang habe ich ohne mein Gestern gelebt, wie ein Großkotz, der seinen Sportwagen auf zweihundert jagt, als wäre die Vergangenheit nur ein Punkt von dem man sich nur entfernen muss, indem man vorangeht."

Daten:

Das Buch ist 2021 als Roman im Atlantik Verlag erschienen. 
Der französische Originaltitel lautet "Le plus fou des deux" (2019). 
Es hat 189 Seiten und kostet 16,90 Euro.


Inhalt des Buches:

In dem Buch geht es um Lucie, die eine sehr berühmte Marionettenspielerin ist und mit ihrem Programm durch die ganze Welt tourt. 

Als sie ins Kino geht, um den Film eines Freundes zu sehen, begegnet sie Alexandre. Er spricht sie an und fragt sie nach einem Grund, warum er am Leben bleiben sollte.
Diese Frage wirft sie ziemlich aus der Bahn und sie ergreift zunächst die Flucht, denn es erinnert sie an einen Suizid in ihrem engsten Familienkreis als sie noch eine Teenagerin war.

Kurz darauf fängt sie sich wieder und sie macht ihm ein einmaliges Angebot: Sie bietet ihm an, für sie zu arbeiten und zwar als Stimme für ihre Marionette. 

Nach längerer Bedenkzeit sagt er schließlich zu. Doch als er immer wieder für längere Zeit einfach verschwindet, beginnt Lucie an ihrer Entscheidung zu zweifeln. Besonders als auch noch ihre Ehe auf dem Spiel steht... 


Meine Meinung:

Als ich das Buch das erste mal in den Händen gehalten habe, war ich zunächst überrascht wie dünn es eigentlich ist, denn es hat ja nur knapp 190 Seiten. 
Das heißt ja erstmal nicht und ich war gespannt darauf, ob mich die Story von sich überzeugen kann, wenn alles auf diesen paar Seiten passiert.

Und ich kann 190 Seiten später sagen: Ja es konnte mich total von sich überzeugen!

Schon von Anfang an ist mir der wunderbare Schreibstil der Autorin aufgefallen. Er ist eher untypisch, fast schon poetisch würde ich sagen. Der hat sich auch durch die ganze Geschichte gezogen und sich wirklich sehr angenehm lesen lassen, unter anderem auch weil es sehr gut zu diesem Theater/Schauspiel Thema gepasst hat.

Mir war auch Lucie als Protagonistin sehr sympathisch und durch die Ich-Erzählweise hat man immer einen guten Einblick in ihr Inneres, wie sie denkt und fühlt, bekommen. Das war gut, da sie eine Person ist, die mehr denkt als sie sagt.
Man hat auch gemerkt, wie sehr sie für ihren Beruf, ihre Leidenschaft lebt und wie wichtig ihr ihre Marionette ist, denn sie steckt sehr viel Emotion und Persönlichkeit in das Spiel, welches ohne Worte Geschichten erzählt. 

Ich hätte nie gedacht, dass man so viel Geschichte in ein kurzes Buch packen kann. Es kam mir, im positiven Sinne, sehr lang vor und ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, es wird oberflächlich erzählt oder man bekommt nicht genügend Informationen mit. Im Gegenteil.

Das Buch kann ich jedem Empfehlen denn es steckt so viel Poesie in jedem Satz und es gibt einem sehr viel mit, für das weitere Leben. Gebt dem Buch gerne eine Chance, auch wenn es vielleicht sonst nicht euer Genre ist.

Bewertung:

Ich gebe dem Buch keine Sterne da ich es tatsächlich hier nicht kann. 
Es hat für mich nichts gefehlt in irgendeiner Hinsicht, aber es steht für mich in keinem Vergleich zu einem anderen Werk bisher, was für mich persönlich eine nummerische Bewertung nicht möglich macht.

Ich kann eben an dieser Stelle nur eine klare Leseempfehlung aussprechen!









(Werbung/Rezensionsexemplar) 


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